Mit meinen Eltern und meiner Schwester Sofia bin ich in Kanada aufgewachsen. Mein innigster Wunsch, in Griechenland zu leben erfüllte sich im Alter von 17 Jahren, als sich mir die Gelegenheit bot, in der griechischen Profiliga Fussball zu spielen. Nach meiner aktiven Fussballkarriere lebte ich in Athen. Als mein Grossvater, der sich zeitlebens um die Olivenbäume gekümmert hatte, in seinem 100. Lebensjahr und wenige Jahre später auch mein Vater verstarben, wurde ich im Alter von 38 Jahren der Besitzer des Hauses in Kamaria sowie der Olivenhaine meines Grossvaters und Vaters. Nun fuhr ich einmal monatlich für einige Tage auf den Peloponnes, um mich um die Olivenfelder und die Bäume zu kümmern. Während der Olivenernte wohnte ich bei einem Onkel, denn Grossvaters Haus war inzwischen nicht mehr bewohnbar. Eines Tages im September traf ich Sibylle auf meinem Grundstück an. In der Folge besuchte ich sie viele Male in der Schweiz und Sibylle verbrachte so viel Zeit in Kamaria wie ihr möglich war. Es ist ihr gelungen, mit mir zusammen all das zu verwirklichen, was meine Träume waren. Ich brach meine Zelte in Athen ab und lebe nun als Olivenbauer in Kamaria.
Meine Söhne verbringen ihre Sommer in Kamaria. Ich hoffe, dass sie einmal das Erbe unserer Vorfahren genauso wertschätzen und weiterführen.

Mein Herz schlägt für Griechenland. Schon viele Jahre. So erwanderte ich unzählige Inseln. Jede auf ihre Art einzigartig. Doch als ich zum ersten Mal den Peloponnes besuchte, wurde klar: da möchte ich leben. Ich begann in der Region Messenien systematisch nach einem Ort zum Bleiben zu suchen. Von Finikounda führt eine kleine Strasse nach Evangelismos, doch dort kam ich vorerst nicht an. Denn da stand es: das Haus meiner Träume. Zwar machte das Haus einen verfallenen Eindruck und der Garten war völlig verwildert, aber da war sofort ein Gefühl, das mir sagte: du bist angekommen. Die Lage war perfekt: leicht erhöht und trotzdem nahe am Meer. Ich besuchte das Haus viele Male, traf aber nie jemanden an. Was tun? Ich schrieb einen Brief an den mir unbekannten Besitzer und schob ihn unter der maroden Eingangstüre durch. Monate später rief mich ein gewisser Leonidas an und sagte, er wolle das Haus, in dem sein Grossvater gelebt hatte und sein Vater aufgewachsen war, renovieren und selber bewohnen. Aus der Traum! Zwei Jahre später fuhr ich wieder in diese Gegend. Diesmal traf ich Leonidas auf seinem Grundstück an. Wenn du dich für die Fortsetzung meiner Geschichte interessierst, erzähle ich sie dir gerne persönlich.